Fröhnen in Deutschland einige noch immer der Tradition an Heiligabend ein ganz bescheidenes, sparsames Essen wie Kartoffelsalat mit Bockwürstchen auf den Tisch zu bringen, tischt der Andere bereits groß auf: jede Familie hat da seine eigene Tradition, sei es Fondue oder Raclette, der Gänsebraten oder Rehrücken oder eben der klassische Karoffelsalat.
Aber eines sei sicher: spätestens am ersten Weihnachtsfeiertag kommt überall das große Festtagsmenü auf den Tisch!
Der Mallorquiner isst und genießt bekanntlich sehr gern, so natürlich auch an den Weihnachtstagen. So feiert auch der Mallorquiner am ersten Weihanchtsfeiertag mit der ganzen Familie bei einem großen Festessen mit vielen verschiedenen Köstlichkeiten, ganz typisch ist hier z. B. ein Spanferkel, das mit Sobrasadas, einer typisch mallorquinischen Streichwurst, gefüllt wird.
Traditionell essen die Mallorquiner in der Weihnachtszeit viel „turrón“, eine mallorquinische Süßspeise aus Mandeln und einer Zucker-Ei-Masse, worüber sich besonders die Kinder freuen und sich damit die Wartezeit bis zum Abend des 5. Januar ein weing versüßen, denn dann, mit Ankunft der Heiligen Drei Könige, bekommen die Kinder auf Mallorca erst ihre Weihnachtsgeschenke.
Die Tradition des Christbaumes ist noch immer eine eher deutsche und so findet man in den Kirchen der Insel nach wie vor keinen Tannenbaum, sondern eine Krippe. Geschmückt wird die Kirche noch traditionell mit weißen „neules“, einst Oblaten, heute schönen Scherenschnitten, die anzeigen wie lang es vom Advent bis zur Fastenzeit dauert. Auch zu Hause stellt sich der Mallorquiner eher eine Krippe, als einen Tannenbaum auf, auch wenn sich der Brauch des Christbaumes langsam in den Familien durchzusetzen beginnt.
Die meisten Mallorquiner essen an Heiligabend gemeinsam zu Abend und gehen danach in die Mitternachtsmesse um die Sibil.la singen zu hören. Sie singt von Tod und Verderben und verkörpert die Sibylla von Erythrä, die die Ankunft eines Messias und das Ende der Welt schon lange vor Christi Geburt prophezeite. Der Gesang der Sibylle wurde 2010 von der UNESCO zum Kulturgut der Menschheit erklärt.
Zum Ende der Messe verzehrt man gemeinsam Ensaimadas und trinkt eine heiße Schokolade, die junge Generation geht anschließend in Bars und Diskotheken und feiert einen lauten und fröhlichen Heiligabend.